Es wird einmal in einem fernen Land in unbestimmter Zukunft ein totalitäres System gegeben haben, das seiner Bevölkerung ungefragt und alternativlos glückliche Leben aufgezwungen hat. Eine Gruppe von Widerstandskämpfer*innen, unter ihnen ein beinahe hundertjähriges Gespenst, ist untergetaucht. Während sie auf den benötigten Sprengstoff warten, um dieses System zum Einsturz zu bringen und den Menschen so die Freiheit zur Identitätssuche und eigenen Lebensgestaltung wieder zurückzugeben, stehen sie selbst schon vor den Herausforderungen, die eben diese Freiheit mit sich bringt. Große existentielle Fragen bedrohen das Frühstück und fehlende Teller vertreiben den Hunger.In ihrem komisch-komplizierten Zusammensein bildet sich plötzlich ein Widerstand gegen den Widerstand. Sie verlieren und verwirren sich komplett ineinander und schaffen es so schließlich zu ihrem kühnen Angriff.
In einer Welt, in der wir Menschen immer egozentrischer auf uns selbst fokussiert werden, könnte der utopische Zukunftstraum zu einem möglichen Horrorszenario werden. Ein Leben, das ohne die Probleme und Schwierigkeiten des Zusammenseins verläuft, erscheint verlockend, aber birgt auch Gefahren. Die liberale Weltanschauung führt dazu, dass individuelle Freiheiten und Selbstverwirklichung zunehmend in den Vordergrund treten.
Doch mit dieser Entwicklung und den kommenden Herausforderungen der künstlichen Intelligenz stellt sich die Frage, wohin der perfekte Algorithmus uns führen wird. Welche Werte und Verbindungen sollten wir auch auf einer filmischen und film-politischen Ebene schützen?
Die Freundschaften und Verstrickungen, die wir gar nicht vollständig durchschauen, deren Fehler und Probleme wir akzeptieren, ohne dass man diese ständig auflösen müsste, weil auch gerade der Mangel an Perfektion das Wesentliche am Menschsein ausmacht.
Wir können nicht ausschließlich selbstbezogen in einem Streben nach Perfektion existieren. Es gilt, sich für das einzusetzen, wofür es sich zu kämpfen lohnt – für all das verwachsene Chaos und die Verstrickungen in uns und mit den Menschen um uns herum. Die moderne gesellschaftliche Ordnung steht in einem krassen Widerspruch zu solchen Verbindungen und neigt chronisch zu Dualismen und Polarisierungen, die Gewalt und Terror hervorrufen. Menschen in Beziehungen sind ungleich und wankelmütig, aber genau diese Unsicherheiten, dieses Unberechenbare, bilden die Grundlage für eine philanthropische Gemeinschaft.
Ich wollte einen Raum schaffen, in dem dies möglich ist. Einen Film, der uns dazu einlädt, die Komplexität zu erkunden, darüber zu lachen und sie hochzuhalten.